In unserer Beratungsstelle in Moabit helfen wir straffällig gewordenen Menschen im Rahmen des Projekts „Entwicklung einer straffreien Lebensperspektive“.
Die Zielgruppe sind vorrangig Inhaftierte des Offenen Vollzugs Berlin, die ihre Haftzeit nutzen möchten, um ihren bisherigen Lebensweg zu reflektieren und zu überlegen, wie sie ihren zukünftigen Lebensweg in geordnete Bahnen lenken können. Durch die Erarbeitung von Handlungsalternativen sowie die Analyse von Risiko- und Schutzfaktoren sollen die Teilnehmenden befähigt werden, gesellschaftlichen Herausforderungen auf legale und lösungsorientierte Weise zu begegnen. Die Auseinandersetzung mit ihrem bisherigen Verhalten soll dazu beitragen, das eigene Handeln bewusst wahrzunehmen und verantwortungsvoll zu steuern.
Im Mittelpunkt stehen nicht nur Tatvorgeschichte, Tatverhalten und Nachtatverhalten, sondern auch situative, biografische und persönlichkeitsbedingte Ursachen. Die Teilnehmenden sollen die Folgen der Tat für das Opfer, die Gesellschaft und das eigene Umfeld erkennen. Ziel ist es, Problembewusstsein zu entwickeln sowie Perspektivübernahme und Verantwortungsbereitschaft zu fördern.
Unser Projekt wird zunächst für ein Jahr durch den „Sammelfonds der Berliner Justiz für Geldauflagen“ kurz „SamBA“ finanziert. In den Sammelfonds fließen Geldbeträge aus Zahlungsauflagen, die im Zusammenhang mit Strafverfahren auferlegt werden. Die Mittel werden gemeinnützigen Organisationen für konkrete Maßnahmen, die dem Land Berlin unmittelbar dienlich sind, u.a. im Bereich der Straffälligenhilfe, zur Verfügung gestellt.
Wir bedanken uns bei der Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz für die einmalige Zuwendung und der Möglichkeit, ein sinnvolles und unterstützendes Projekt für unsere Klient:innen anbieten zu können.
Autor:innen: Lisa Niendorf (Bereichsleitung Beratung Plus) und Adam Becker (Berater im Projekt)